Unter den vielen pompösen Palästen ist der Jussupow-Palast in St. Petersburg besonders sehenswert und eigenartig, da er den ehemaligen Alltag des Hochadels voll Prunk, Geheimnisse und Intrigen präsentiert. Hier versammelte sich oft die erlesene Gesellschaft, gab es Aufführungen im kleinen Privattheater, zu denen selbst Zar Nikolaus II kam. Der mysteriöse Mord des Zarengünstlings Rasputin und die prächtige Innenarchitektur machen den Palast zum vielbesuchtem Ort.
Der Jussupow-Palast an der Moika ist einer der vier Paläste, die eine der reichsten Adelsfamilien Russlands, die Familie Jussupow, im 18.-19. Jahrhundert in St. Petersburg besaß.
Hinter der zurückhaltenden klassizistischen Fassade erwartet den Besucher eine wunderbare Innenarchitektur, die Reichtum und Prunk ausstrahlt und dem Winterpalast beinahe Konkurrenz macht. Dem Geschmack der Zeit entsprechend ließen die Jussupows in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts alle Räume des Palastes in unterschiedlichen Stilen mit kostbaren Materialien ausgestalten. Das gibt die Möglichkeit, von Barock bis Klassizismus, von pseudo-maurischen und neu-gotischen Stilen bis zum Jugendstil alle entscheidenden Richtungen der Innenarchitektur jener Zeit unter einem Dach zu bewundern.
Die luxuriöse Innendekoration macht einen fast schwindelig: Wandgemälde, Bildhauereien, Marmor, Spiegel, vergoldete Kronleuchter, teure seidene Kleidung und raffinierte Möbel. Der Palast besitzt eine richtige „Perle“, ein kleines, im Stil des Russischen Barocks eingerichtetes Haustheater in dem 200 Zuschauer Platz finden.
In die Geschichte ging das Jussupow-Palais als der Ort ein, wo das Komplott gegen Grigori Rasputin verwirklicht wurde. Dieser vermeintliche Wunderheiler und Zarenberater war so unbeliebt beim russischen Hof wegen seines zu großen Einflusses auf die Zarenfamilie. Im Keller dieses Palastes wurde er ermordet, und nur der Keller bewahrt dieses Geheimnis immer noch. Die genauen Umstände seines Todes und alles, was in jener Dezembernacht hier passierte, blieben bis heute im Dunkel. In den Räumen des Palastes, in dem der Mordversuch stattfand, ist die Szene mit Wachsfiguren nachgestellt.
Die Besichtigung des Palastes nimmt ca. 2 Stunden in Anspruch und kann sehr gut mit der Besichtigung der Isaakkathedrale kombiniert werden.
Schlafzimmer |
Boudoir |
Thronsaal |
Maurisches Gastzimmer |
Haus-Theater |
Im Keller, Szene mit Rasputin |